Die Geschichte der Narrenzunft Epfendorf

Schweift man in der Epfendorfer Chronik weit zurück, dann ist zu lesen, dass schon vor 450 Jahren in Epfendorf die damaligen Einwohner närrisch über die Fasnetstage waren. Selbstverständlich in einer Art, die bei weitem nicht zu der heutigen passte. Nach der Jahrhundertwende erst kann man wieder Näheres über Fasnetsbräuche hören. Die Kinder und Jugendlichen verkleideten sich als Hexen und trieben bald nach dem Dreikönigstag ihr Unwesen im Dorf. Sehr zaghaft und ganz allmählich konnte man auch Narrenkleider in Epfendorf sehen.

Ein leidenschaftlicher Verfechter der Narretei war der damalige Adlerbesitzer Josef Schnell. Er verschaffte sich Narrenkleider , die den Oberndorfer Narrentypen nahestanden. Später findet man auch Rottweiler Typen. Selbstverständlich konnte Josef Schnell nicht allein Fasnet machen. Immer mehr fand er Anhänger, die mitmachten. Einige Jahre vor der eigentlichen Gründung wurde schon immer über die Fasnetstage mit von Oberndorf und auch von Schömberg entliehenen Narrenkleidern genarrt und Brezeln ausgeworfen. Selbstverständlich war dies keine organisierte Fasnet. Ganz groß war dies auch schon in den Jahren 1924/25. Man entschloß sich nun, eine Narrenzunft zu gründen. Dies geschah dann auch im Jahre 1927. Im selben Jahr fand dann auch gleich der erste Kinderumzug mit Brezelverteilung statt.

Der letzte Bürgerball vor Ausbruch des 2. Weltkrieges war 1939 im Gasthaus zur Staig. Wie überall im Vereinsleben ruhten auch in den folgenden schweren Jahren die Aktivitäten der Narrenzunft.

 

 

Die Wiedergründungsversammlung erfolgte am 02.02.1948 im Gasthaus zur Krone.

Die Gründer waren:

Josef Plocher Präsident

Franz Engeser Kassier

Emil Schnell Schriftführer 
Alfon Schneider Elferrat  
Eugen Aiple Elferrat

Hans Aiple Elferrat  
Gebhart Straub Elferrat  
Paul Maier Elferrat  
Willi Maier Elferrat  
Karl Schnell Elferrat  
Paul Schneider Elferrat 
Alfred Barrho Elferrat  
Alfred Decker Elferrat

 

Es wurden kleine Straßenumzüge und ein Bürgerball veranstaltet.

Fasnetssonntag 15.02.1948,14:00Uhr Kinderumzug,18:00Uhr-02:00Uhr Bürgerball

Fasnetsdienstag 17.02.1948,10:00Uhr Narrensprung,18:00Uhr-24:00Uhr Maskenball

Am 22.02.1948 findet die 1.Generalversammlung statt.

Nur zögernd wurden wieder Narren- und Schantlekleider gekauft. Allmählich erinnerte man sich wieder an den Ursprung der Epfendorfer Fasnet, die Hexen. Die ersten Holzhexenmasken wurden 1961 beschafft. Nach anfänglichem Zögern wuchs die Zahl der Hexen stetig an. Aber auch Narren- und Schantlekleider wurden beschafft. Die Zunft bemühte sich, dass die Zahl der Kleider zunahm. Seit 1961 erscheint auch das Epfendorfer Narrenblättle, das von den Ausschellern am Fasnetssamstag verkauft wird.

 


Zum Brauchtum gehört auch der Strohbär, der mit Treibern und Musikanten ebenfalls am Fasnetssamstag durch die Straßen zieht. Hierbei hat sich ganz besonders in der Nachkriegszeit Johannes Grimm mit seinem Schellenbaum verdient gemacht.

Bevor die Gemeindehalle erbaut war, fanden die Veranstaltungen abwechselnd in den Gasthäusern zur Staig und im Adler statt.

 

Als Narrenmarsch wurde bis 1984 der "Alte Jägermarsch" gespielt.

1985 wurde erstmals der von Martin Imhof komponierte und von Maria Bantle getextete neue Narrenmarsch in der Festhalle beim Bürgerball uraufgeführt.

Im Jahre 1996 wurde ein Förderverein zur Unterstützung der Narrenzunft gegründet.

 

Die Narrenzunft Epfendorf war 1969 Mitbegründer des Narrenring Oberer Neckar und hat dort bis heute ihren festen Platz. Anfangs im Jahresrhythmus, heute alle 2 Jahre finden die Narrentreffen statt.

So fand 1970 in Epfendorf das 2. Ringtreffen statt.

Vom 28. Januar bis zum 31. Januar 1977 fand ein weiteres Narrentreffen, das 8. Ringtreffen in Epfendorf anläßlich des 50-jährigen Jubiläums der Zunft zusammen mit dem Narrenring Oberer Neckar statt. 17 Zünfte, 15 Musikkapellen und 2 Fanfarenzüge mit über 2.000 Hästrägern nahmen daran teil.

1988 schließlich erlebte Epfendorf ein 4-tägiges Narrentreffen der Superlative bei dem ca.10.000 Zuschauer die Straßen säumten. Ca. 4.500 Hästräger, allen voran der Narrenring Oberer Neckar, beteiligten sich am großen Umzug.

2002 feierte die Narrenzunft ihr 75-jähriges Jubiläum, verbunden mit einem großen Narrentreffen, zugleich 20. Ringtreffen des Narrenring Oberer Neckar.

Das Narrentreffen 2014 ist noch in aller Munde und begeisterte sowohl die Narren und die Zuschauer. 2 große Umzüge bei schönem Wetter, ein immer voll gefülltes Zelt, eine tolle Narrenmesse, ein rundum gelungenes 26. Ringtreffen.

In den letzten 40 Jahren steuerten 2 Präsidenten das Narrenschiff. 20 Jahre der Ehrenpräsident Reinhard Heim und ebenfalls 20 Jahre der Ehrenpräsident  Werner Schinacher.

 

Heute gibt es in Epfendorf über 1000 Kleidle. Die Dorffasnet beginnt am Schmotziga mit der Fasnetseröffnung auf dem Dorfplatz und endet am Fasnetsdienstag mit der

Fasnetsverbrennung bei der Annakapelle. Die Jugendarbeit mit 4 Junggarden und einer Jugendhexentanzgruppe wird gefördert. Am Montag werden nach dem großen Umzug die Wagengruppen prämiert.

In all den Jahren haben 2 Musikkapellen die Narrenzunft immer bei Narrentreffen und bei der Fasnet in Epfendorf tatkräftig unterstützt. Die Musikkapelle Epfendorf und die Notenquäler.